Die Verlegerin Barbara Waldkirch verwies zu Beginn der Konzertlesung darauf, dass der Verlag sich bereits mit seiner Gründung 1582 (!) in Basel dem „freien Wort“ verpflichtet hat – damals in der Veröffentlichung protestantischer Schriften.

Kevin Dühr, Vorsitzender des Literarischen Zentrums Rhein-Neckar e.V. „DIE RÄUBER’77“, begrüßte die Anwesenden im Namen der Räuber-’77 und bedankte sich bei Barbara Waldkirch für die spontane Zurverfügungstellung des großen Saals im Waldkirch Verlag Mannheim.

Die musikalische Begleitung übernahmen Emre und Eren Can Erol von der Gruppe „Telde. Deva“ der Orientalischen Musikakademie Mannheim auf der türkisch/iranischen Zither Kanun und der türkischen Laute Baglama, später auf der iranischen Laute Saz (siehe Video am Ende der E-Mail).

Der selbständige Autor des Kulturnetzwerks Mannheim-Heidelberg Hasan Dewran kommt aus der Sprachkultur der Zaza (dem Zazaischen), am nordwestlichen Rand des kurdischen Sprachgebiets, die heute von ca. 2 Mio. Menschen in Südostanatolien als Muttersprache gesprochen wird. Hasan Dewran kennt die Repression am eigenen Leib, die Unterdrückung dieser Kultur in Wort und Schrift über den türkischen Sprachraum hinaus. 

Rosa Ahmadipour, seit 2017 aus dem Iran gekommen, in Mannheim lebend, mag die Gedichte der iranischen Lyrikerin Atefeh Chaharmahalian sehr.

Sie hat am Freitag, 17.3.2023, Atefehs Gedicht „In den tristen Augenblicken“ auf Farsi (in persischer Originalsprache) – sehr ergreifend – vorgetragen.

Hans-Walter Voigt aus Ludwigshafen, Mitglied des Literarischen Zentrums Rhein-Neckar DIE RÄUBER ’77, trug die Übersetzung von Atefehs Gedicht in deutscher Sprache vor (übersetzt von: Ali Abdullahi und Kurt Scharf, Sujet Verlag), las zwei Gedichte aus eigener Feder und stellte u.a. noch zwei iranische Gedichte in den Mittelpunkt seines Vortrags von der Deutsch-Iranerin Naziri aus Hamburg („Freiheit, goldner Vogel“ und „Schwester im Iran“).

Bernhard Schader aus Mannheim, Vorstandsmitglied des „Literarischen Zentrums Rhein-Neckar DIE RÄUBER ’77“, trat auf die Bühne und begeisterte mit seiner historischen Geschichte vom unfreien Wort zu „Jan Hus“.

Rita Hausen aus Waldorf, Vorstandsmitglied des „Literarischen Zentrums Rhein-Neckar DIE RÄUBER ‚77“ mit eigenen Gedichten zum „unfreien Wort“ und überraschte mit ihrem bewegenden Essay zum „Kopftuch / Frauenprotest im Iran“

Manfred Klenk moderierte den Abend; seine Beiträge zum Ende der Veranstaltung bezogen sich auf zwei Gedichte:
Zum ersten aus dem 2019 im Waldkirch Verlag veröffentlichten Buch #Maskenfall: Gedichte aus seiner Feder zu den Collagen des 2019 verstorbenen Künstlerfreundes Edgar Schmandt – am „Welttag der politisch’ Inhaftierten“ vorgetragen: „Der Minotaurus von Hohenschönhausen” .
Und zum zweiten: aus dem Buch „Worthaft“ von der Lyrikgesellschaft Leipzig, darunter Erich Mühsams Gedicht: „Der Gefangene – sich fügen heißt lügen“.

Das Auditorium im großen Saal des Waldkirch Verlags Mannheim

Bitte beachten Sie auch den ausführlichen Bericht über die Lesungen in Köln, Leipzig, Mannheim und München
auf der website des PEN Deutschland.