„Immer nur poltern ist auch keine Lösung“, schreibt Deniz Yücel, ehemaliger Vorsitzender des deutschen PEN, auf twitter. Jetzt schreiten mit ihm 232 Autor*innen zur Tat: Am 10.6. wollen sie im Literaturhaus Berlin eine neue PEN-Sektion gründen, den PEN Berlin. Ziel der Neugründung sei – so die Süddeutsche Zeitung – laut einer Mitteilung der Gründergruppe – “die Formierung eines PEN mit Kollegen, ‘die sich für Meinungsfreiheit und einen offenen Diskurs einsetzen'”.

Im Mai wurde Yücel mit knapper Mehrheit als Präsident des PEN-Zentrums Deutschland wiedergewählt. Kurz nach der Wahl trat er von seinem Amt zurück und verließ den PEN mit heftigen Vorwürfen („Bratwurstbude“). Ein Notpräsidium unter Leitung von Josef Haslinger übernahm die vorläufige Leitung des PEN.

Vorausgegangen war bei der Mitgliederversammlung in Gotha ein ungewohnt heftiger Schlagabtausch : Yücel hatte kritisiert, dass der PEN seiner Aufgabe, dem Schutz bedrohter internationaler Autor*innen, nur ungenügend und wenig effizient nachkomme. Seitens zahlreicher PEN-Mitglieder waren ihm dagegen Mobbing und indiskutable Umgangsformen vorgeworfen worden.

Zu den Gründungsmitgliedern des PEN Berlin gehören neben Yücel u.a. Eva Menasse, Christian Kracht, Antje Rávik-Strubel, Thea Dorn, Nora Bossong, Daniel Cohn-Bendit, Feridun Zaimoglu und Terezia Mora.