Charles Bukowski, geboren als Karl Bukowski in Andernach am Rhein, kommt 1978 nach Deutschland, um nach Spuren seiner Familie zu suchen. Am 12. Mai 1978 besucht er Haydleburg alias Heidelberg. Touristisches Standardprogramm: Schloss, Fass, Blick über die Altstadt. Ziemlich desinteressiert soll er gewesen sein, „Kennst du eines, kennst du alle“, angeblich sein lapidarer Kommentar zum Schloss. Dirty Bukowski und eine kurfürstliche Ruine – das kann wohl nicht gut gehen.
Heinrich Detering hat jetzt Bukowskis Heidelberg-Trip rekonstruiert und auf sechzehn Seiten in den „Spuren 120“ des Marbacher Literaturinstituts dokumentiert.

Die „Spuren“ sind eine Publikationsreihe des Deutschen Literaturinstituts Marbach. „Viermal im Jahr werden aus genau einem Bogen Druckpapier sechzehn Seiten, die wenig bekannte, mitunter auch unbeachtete Orte im deutschen Südwesten als Schauplätze der Literaturgeschichte illuminieren: Orte, an denen die literarischen Spuren oftmals durch den bloßen Augenschein nicht zu erkennen sind, an denen es kein Museum und keine Gedenktafel gibt.“ (website des Instituts)
Schon häufiger haben die „Spuren“ über die Begegnungen bekannter Autor*innen mit der Rhein-Neckar-Region berichtet, u.a. über Balzac in Weinheim oder Ossip Mandelstam in Heidelberg.


Heinrich Detering: Charles Bukowski in Haydleburg, 2020
ISBN 978-3-944469-54-6

Barbara Wiedemann: Balzac in Weinheim, 2013
ISBN 978-3-937384-86-3

Barbara Wiedemann: Mandelstam in Heidelberg, 2015
ISBN 978-3-937384-91-7

jeweils 16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet.
je 4,50 €