Acht Wohnungen in einem Haus. Kinder, Jugendliche, Alte, ein US-Soldat, ein Isländer, ein alter Nazi - und Anna, die hellsichtig

„Wie durch ein Kaleidoskop betrachtet leuchten Glücksgeschichten, überraschende Tragödien und ein bedeutendes Stück Zeitgeschichte auf“, heißt es im Klappentext.
Da wird einiges durcheinandergewirbelt, aber auch miteinander verbunden, sogar scheinbar Unvereinbares. Beim Lesen entsteht ein Gewebe von Figuren, Schauplätzen und Zeitebenen, das einen in Atem hält.
Es geht um die Menschen in einem Mehrfamilienhaus mit acht verschiedenen Wohnungen: Kinder, Jugendliche und Alte, um einen US-Soldaten, einen Isländer mit seiner Familie, einen alten Nazi, der seine Frau schikaniert, um verschiedene Ehepaare – allesamt Personen, die man nach und nach näher kennenlernt.

Die Autorin lässt einen hinter die Fassade des Hauses und die der einzelnen Menschen schauen. Was bewegt die Leute? Welches Schicksal haben sie? Und warum stehen an einem Sonntagmorgen die Polizei und ein Krankenwagen vor dem Haus?
Diese Frage stellt sich als erstes die zwölfjährige Anna, die  in hellsichtiger Sensibilität die Konfliktsituationen der meisten Nachbarn kennt oder zumindest erahnt. Stück für Stück werden die Hintergründe enthüllt, nach und nach wird ein Rätsel nach dem anderen gelöst, auch das, was es mit den Geranien auf sich hat. Ein Buch mit einem Märchentitel, das sich letztlich als Krimi entpuppt.
Eine spannende und anregende Lektüre.

Kristin Wolz ist geboren und aufgewachsen in Wolfsburg, lebt in Ladenburg. Sie studierte Deutsch und Englisch in Göttingen und unterrichtete an verschiedenen Schulen. Studium der Theologie. Weiterbildungen zur Lerntherapeutin.
Kristin Wolz ist Vorsitzende des literarischen Zentrums „Die Räuber´77“.

s. auch https://www.raeuber77.de/2020/04/22/veroeffentlichungen-von-raeuber-77-mitgliedern/

Verlag Kleine Schritte, 2020
ISBN 978-3-89968-155-0
16,80 €